Velem

im Naturpark Geschriebenstein Írottkő

Das Gebiet war bereits in der Neusteinzeit bewohnt. Die bedeutendste Fundstelle des Ortes ist der 582 m hohe Szent Vid Berg.

Man sieht hier noch Spuren der Befestigungen, die für die Bewachung der Handelsstraßen am Fuße des Berges Ende des 13. Jahrhunderts errichtet wurden.
In der Umgebung wurde Erze gefunden. Daher siedelten sich Metallarbeit in der Ortschaft  unterhalb der Festung  an. Kálmán Miske begann 1896 mit den Ausgrabungen  der Öfen und Werkstätte. Steinreliefs, Münzen, Schnallen, Nadeln und Tongeschirre aus der Römerzeit und ein awarisches Friedhof am Berghang kamen zum Vorschein. Der spektakulärste Fund  1929 war ein goldenes Diadem, das aus 11-9. Jh. v.Chr.stammt. Die erste ungarische Erwähnung des Ortes stammt aus dem 13. Jh. mit der Namen Szent Vid. Die Burg geriet in den Besitz der Familie Németújvári.

Der Name Welem erschien erstmals  im Jahre 1279, im Zusammenhang  mit der Burg von Rohonc (Rechnitz). Das Dorf stand unter Rechnitzer Besitz. Zwischen den beiden Weltkriegen entdeckten die Touristen die Naturlandschaft und es kam zu einem Aufschwung im Fremdenverkehr.  1944-45  wurde  die Szálasi-Regierung gegründet und die Präsidentenkanzlei wurde hier eingerichtet. In der Villa Stirling bewahrte die fliehende Szálasi-Regierung die Stephanskrone zwischen 29. Dezember 1944 und 19. März 1945 auf.  1944 fand hier auch der  letzte Landtag statt. Das Areal um die Stirling-Villa ist heute ein Volkskunstcamp.

St. Vid Kapelle


Das einschiffige, barocke Gebäude dessen  schartenartiger Grundriss aus dem 13. Jh. stammte, wurde im 17. Jhdt. erstmals urkundlich erwähnt. Der Mönch Hilerian erbaute die  Klause und die Kapelle im Jahre 1713. Ab dem 18. Jhdt. wurde die St. Vid Kapelle zum Wallfahrtsort für die Gläubigen der Umgebung. Das heutige Aussehen  stammt aus dem Jahr 1859. Damals wurde im Rahmen des  Umbaus die Skulptur von St. Vid über dem Mater Dolorosa Nebenaltar aufgestellt. Weiters sind auch  Skulpturen von Rochus von Montpellier und Wendelin zu sehen. Die Holzskulptur von Sankt Vitus, und eine Pieta-Statue schmücken den Nebenaltar. Das älteste Bild in der Kapelle, das Maria Himmelfahrt darstellt,  stammt aus dem Jahr 1700 und  ist ein Geschenk  der Gläubigen aus Lockenhaus. Die  Kanzel im Zopfstil wurde Ende des 18. Jhdt. fertiggestellt.

Wassermühle (Rákóczi Str. 1.)


Die Mühle mit zwei Wasserrädern  wurde 1568 zum ersten Mal erwähnt, und trägt den Namen der letzten Müllerfamilie - Schulter. Zwischen 1870 und 1900 war sie nicht im Betrieb. 1930 wurde die Mühle abgerissen, und im nächsten Jahr aus Stein wieder errichtet. Nach der Verstaatlichung 1951 funktionierte sie nur noch ein paar  Jahre.  Im Jahre 1965 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt, 1980 renoviert, und zu einem Museum umgestaltet. Die zahlreichen Wassermühlen der Umgebung nutzten die Energie der Bäche die dem Günser Gebirge entsprangen.

Die Fotoausstellung der archäologischen Ausgrabungen auf dem Szent Vid-Berg können  in der  Rákóczi Str. 73. besichtigt werden. „Esskastanien“ – ist ein Themenweg  mit 10 Stationen in Velem, wo Touristen die Sehenswürdigkeiten, Handwerker und örtliche Spezialitäten besichtigen können. Das Kastanienfest von Velem wird jedes Jahr im Oktober abgehalten, und ist durch die gute Zusammenarbeit  des VMMIK (Kulturzentrum von Komitat Vas) und der Siedlung Velem eine der schönsten Veranstaltungen im Herbst. Kulinarische Spezialitäten (in Verbindung mit Kastanien), Folklore, Spielplätze, Tanzhaus und Musikprogramme erwarten die Besucher.

Bürgeramt: +36 94/563-380