Galgenberg

Die Trockenrasen sind hauptsächlich menschlichen Ursprungs
Naturschutzgebiet – Trockenrasen

Unmittelbar an der Straße von Rechnitz nach Markt Neuhodis, durch eine Naturschutztafel gekennzeichnet, erhebt sich an der rechten Straßenseite der Galgenberg (352 m).

Mit etwa 9ha ist der westlich von Rechnitz gelegene Galgenberg der größte Trockenrasen des Südburgenlandes. Die Kuppen und die obere Hanglage dieses Gebietes weisen einen extrem sauren Boden auf, der eine durchgehende Vegetation unmöglich macht.

Die Trockenrasen sind hauptsächlich menschlichen Ursprungs und durch Rodung und Beweidung entstanden. Durch die inzwischen fehlende Beweidung bzw. Pflege haben sich auf der ganzen Kuppe wärmeliebende Gebüsche von Weißdorn, Schlehdorn und der Heckenrose ausgebreitet, die sowohl zur Blütezeit im Mai als auch fruchtend einen prächtigen Anblick bilden.

Das in Form kleiner Felsfenster austretende kristalline Gestein setzt sich in wechselnden Lagen aus Kalkphyllit, Phyllit und Grünschiefer zusammen. Die Felsenstandorte am Hangfuß weisen einjährige Arten auf, die im Frühjahr blühen und die sommerliche Trockenheit im Samenstadium überdauern.

Solche einjährige Vertreter sind u.a.:

  • Frühlings-Hungerblümchen
  • Zartes Sandkraut
  • Finger-Steinbrech
  • Hornkräuter

Im Bereich der Kuppen und oberen Hanglagen, über extrem sauren Böden sind Erdseggen-Furchschwingel-Trockenrasen ausgebildet. Kennzeichnend ist die Ansammlung von Rohhumus, der vor allem von den unzersetzten Blättern des Heidekrautes stammt.

In diesen Trockenstandorten findet man außer dem echten aromatischen Wermut und dem Bartgras viele Pflanzen, die im Frühling und Sommer ihre Farbenpracht entfalten.

Darunter:

  • Küchenschellen
  • Knolliger Hahnenfuß
  • Heideginster
  • Echtes Johanniskraut
  • Bergklee
  • Graukresse u.v.m.

Der Galgenberg ist aber auch Lebensraum zahlreicher gefährdeter Tierarten und ein Refugium für wärmeliebende Insekten. Aufgrund ihrer Formenpracht und Farbenfülle zählen die Schmetterlinge zu den bekanntesten und beliebtesten Insektengruppen. Der Trockenrasen beherbergt eine große Artenfülle an Tag- aber auch Nachtfaltern. Von den bekannteren und gefährdeten Falterarten leben hier beispielsweise Schwalbenschwanz, Segelfalter, Kleiner Perlmuttfalter, Resedafalter, Weißer Waldportier, Kaiserbär und Wolfsmilchschwärmer.

Ein weiteres Naturschutzgebiet erstreckt sich nahe dem kath. Friedhof. Es ist der Rest einer einst weitläufigen Weidelandschaft. Bedingt durch die ebene Lage kommt es in diesem Trockenbiotop jedoch nicht zu der starken Auswaschung und Versauerung der Böden wie auf dem Galgenberg. Der größte Teil des Schutzgebietes wird von Trockenrasen eingenommen. Im nördlichen Teil des Schutzgebietes wächst eine Glatthafer-Fettwiese. Vorherrschend sind mittel – und hochwüchsige Gräser und Kräuter wie z.B. die Wiesenglockenblume, der Glatthafer und die Margerite.

Öffnungszeiten:

ganzjährig begehbar

Kosten:

frei

Kontakt:

Informationsbüro Naturpark Geschriebenstein
Bahnhofstrasse 2a
7471 Rechnitz
Tel.: 03363/79143 od. 0664/4026851
e-mail: naturpark(AT)rechnitz.at